Freitag, 22. Juli 2011

Ulaan baatar

Um am Reisetag keinen Stress mit langen Schlangen vor dem Check-In zu haben, wählten wir den Vorabend-Checkin. Am Schalter mussten wir jedoch wieder umkehren, da Didi nur die ID dabei hatte und nicht den Pass mit eingeklebtem Mongolei-Visum. Dafür waren wir am Tag des Abflugs so früh dran, dass wir nicht anstehen mussten.

Der Flug nach Ulaan Baatar via Moskau klappte perfekt, ausser dass wir in Moskau genau 30 Minuten Zeit hatten, um von einem Ende des unbekannten Flughafens ins andere zu sprinten - aber wir erwischten den Anschlussflug. Schweissgebaded liessen wir uns in die Sessel fallen und richteten alle möglichen Belüftungsdüsen auf uns.

Die Taxifahrt vom Flughafen bis zum Hostel ging gut 45 Minuten und wir bekamen einen ersten Eindruck der mongolischen (geteerten) Strassen. Man fühlt sich wie in einem Computerspiel, wenn man den Löchern ausweichen muss.

Als wir vor unserem Hostel ausstiegen, waren wir uns nicht sicher, ob wir hier richtig sind: der erste Eindruck war nicht sehr überwältigend. Von innen sah es aber anders aus: es ist sehr gemütlich, familiär, herzig und hat einen gewissen Charme. Es passt zu uns und wir fuehlen uns sehr wohl hier.


Um günstiger im lokalen Netz telefonieren zu können, kauften wir für 7000 Tugrik (ca. Fr.5.-) eine SIM-Karte. Bald schon kam das erste Begrüssungs-SMS:



Während der ersten Tage erkundeten wir die Stadt, besorgten einen Strassenatlas (1:1'000'000, genauer gibts nicht) und besuchten einige der wenigen Sehenswürdigkeiten, welche man hier besuchen kann.



Natürlich streckten wir auch die Fühler aus wegen einem Motorrad für unsere weitere Reise hier. Das ist gar nicht so einfach, da in der Stadt praktisch keine Töffs zu sehen sind, da dies viel zu gefährlich wäre in diesem chaotischen Verkehr. Mit Hilfe des Internets fanden wir eine Adresse etwas ausserhalb des Zentrums. Zu unserem Glück war sprach Agii (der Sohn des Händlers) perfekt Englisch, da er in Indien studiert.


So handelten wir mit seiner Hilfe folgenden Deal aus: wir können eine russische Planeta 5 für 3 Wochen mieten. Dies hat folgende Vorteile:

  • wir brauchen uns nicht um den Verkauf zu kümmern, bevor wir nach Hause fliegen
  • dieses Modell ist in der Mongolei sehr verbreitet. So erhoffen wir uns im Fall einer Panne schnelle Hilfe
  • wir brauchen uns nicht um die Papiere (Nummerschild) zu kümmern




Als Didi am Folgetag die Planeta abholte, die Verträge in englisch und mongolisch unterzeichnet hatte und ein entsprechendes Depot hinterlegte, wurde er zu einem Dessert im die sehr einfache Stube des Verkäufers eingeladen. Dieses bestand aus einem mit "Niddel" (nicht Schlagrahm) übergossenen Guetsli, dazu ein Glas Milch.

Natürlich hat das Gefährt auch seine Nachteile. Bereits bei der Rückfahrt zum Hostel stellte plötzlich der Motor ab, und nur durch gutes Zureden und fleissiges treten in den Kickstarter ging's weiter. Wir lassen uns überraschen.

Einige Untensilien wie Kanister, Zange, Schraubenschlüssel, usw. beschafften wir auf dem sogenannten "Schwarzmarkt". Das ist ein riesiger Markt, wo man einfach alles erhält, was die Mongolen im Alltag brauchen. Es kam uns ein bisschen vor wie die Olma... nur die Bratwurst fehlte.


Dafür genehmigten wir uns auch hier ab und zu ein kühles helles (oder dunkles).


Heute (Freitag) geht es also los mit dem Zweirad. Unser erstes Etappenziel ist Tsetserleg, welches ca. 500km entfernt liegt. Mal sehen, wie lange wir für diese Strecke benötigen.

 

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