Eine Tagesetappe und hunderte von Schlagloechern weiter uebernachteten wir auf einer Art Campingplatz, auf welchem die Gaeste statt in Bungalows in kleinen Mini-Jurten untergebracht wurden.
Diese waren mit zwei Bettern und einem kleinen Holzofen ausgestattet, welcher den kleinen Raum schon mit ein paar Holzscheiten im Nu auf Saunatemperatur zu erhitzen vermochte. So trockneten unsere vom Regen durchnaessten Kleider entsprechend schnell.
Das Camp liegt am Ufer des Sees Tsagaan Nuur, welcher einst durch die Lava des ausbrechenden Vulkans Khorgo gestaut wurde. Vom Vulkankrater aus hat man eine spektakulaere Aussicht auf die Ebene.
Nach einem Pausentag setzten wir die Fahrt richtung Westen fort. Die Strassenverhaeltnisse waren zum Teil sehr schlecht, so dass das Fahren mehr einem Ausweichen der Loecher statt sich fortbewegen entsprach.
Waehrend einer Pause am Strassenrand kam quer ueber die Weide ein Motorrad zu uns herangebraust und der Fahrer lud uns auf einen Snack in seine Jurte ein. Die von aussen unscheinbare Behausung war im innern mit mit schoenen Tuechern und Teppich ausgestattet und wirkte sehr heimelig. In Kuerze war auch die ganze Nachbarschaft anwesend und alle beobachteten gespannt jede Handbewegung von uns. Wir kriegten ein Chacheli "Suutei tsai" (warme Yakmilch), Brot und Butter serviert. Im Gegenzug kramten wir zwei schweizer Schokoladen aus unserem Gepaeck, von welcher alle ein Taefeli abkriegten. In Anbetracht dessen, dass wir kein einziges Wort des andern verstanden, war das Treffen doch sehr beruehrend.
Die beiden folgenden Naechte verbrachten wir im Zelt, einmal umgeben von Baeumen auf einer Sandbank am Fluss, wo wir auf dem Lagerfeuer kochten...
..., das naechste Mal inmitten der weiten Steppe, wo es Priska gelang, das versehentlich gekaufte Ketchup in eine leckere Tomatensauce zu verarbeiten. Zum Glueck haben wir in unserer Campingkueche genug Kraeutli dabei.
Die letzten Sonnenstrahlen waermten unsere Gesichter.
Der Nationalfest in der Mongolei heisst "Naadam" und findet eigentlich vom 10.-13.Juli statt. Auf dem Land kann es aber auch vorkommen, dass etwas spaeter gefeiert wird. So hatten wir das Glueck, dass wir in Telmen auf dieses spezielle Fest stiessen. Hunderte Mongolen in feinster Kleidung und festlicher Stimmung verfolgten zuerst das Wett-Reiten, bei welchem 6-12 jaehrige um die Wette galoppieren.
Anschliessend verschob sich die ganze Meute in die Arena, wo die zweite Disziplin (Ringen) ausgetragen wurde. Dies entspricht in Etwa dem Schwingen in der Schweiz, einfach ohne Saegemehl und mit etwas freizuegigerer Kleidung...
Im Moment sind wir in Uliastai, wo wir uns wieder mal den Staub vom Leib duschen und die Kleider in die Waescherei brachten.